Das Buch „Evolution des Verstandes”

Einleitung und interview mit Dr. Vijai S Shankar

 

Von Marcus Stegmaier

 

Amsterdam, Niederlande

24. October 2009

Einleitung

 

Es hat niemals ein objektives Wesen existiert.” Upanischaden

 

In „Evolution des Verstandes” stellt Dr. Vijai S Shankar ohne Zweifel eine Weltanschauung  vor. Ja, das stimmt. Doch diese Weltanschauung unterscheidet sich von herkömmlichen Weltanschauungen dadurch, dass sie offenbart: Es kann in dieser Welt unmöglich einen Ort geben, an dem ein Ego existieren könnte. Es gibt einfach keinen Platz für einen unabhängig Handelnden, einen Sprechenden oder einen Denkenden.

 

Diese Welt, deren Evolution Dr. Shankar erläutert, ist vollkommen illusionär: Die gesamte Evolution und Höherentwicklung von Bewusstsein, Raum und Zeit, den fünf Elementen, den Pflanzen, den Tieren und vom Menschen ist nichts weiter als eine Illusion, weil sich alles nur in Form von Gedanken im menschlichen Verstand befindet. Und auch dieser Verstand ist illusionär, weil die Gedanken, aus denen er besteht, lediglich Töne sind. Diese Töne sind ebenfalls illusionär, weil Ton eine Manifestation von Licht ist. Und schließlich handelt es sich bei diesem Licht um reflektiertes Licht - deshalb ist auch dieses Licht ein Illusion. Nur reines Licht ist real und das ist das Leben!

 

Weil die Welt nur eine Illusion ist, die lediglich in Form von Gedanken im Verstand existiert, und nicht real, handelt Dr. Shankars Buch nicht von der Evolution der Welt oder von irgendetwas, was sich in ihr befindet, sondern von der „Evolution des Verstandes”. Evolution und Höherentwicklung sind nur innerhalb der illusionären Welt von reflektiertem Licht möglich. Alles, was in der illusionären Welt in Erscheinung tritt, muss folglich ein Ausdruck der einen Quelle des Lebens sein. In diesem Sinn ist selbst das Illusionäre eine Einheit.

 

Wo könnte es in einer solchen Welt überhaupt Platz für ein Ego geben? Dieses Verständnis löscht die Illusion eines getrennt existierenden Individuums vollkommen aus. Nichts wurde jemals geboren - nichts wird jemals sterben. Die Realität kann man dennoch niemals erleben - nur die Illusion, die der ständigen spontanten, unkontrollierbaren und unvorhersagbaren Evolution und Höherentwicklung unterliegt, kann man erleben und daher genießen. Dieses Verständnis bietet sich an, um den Menschen aus seinem Traum von Gedanken zu erwecken, den er für die Realität hält.

 

„Es hat niemals ein objektives Wesen existiert” - In diesem revolutionären Buch „Evolution des Verstandes” liefert Dr. Shankar die Erklärung für diese Behauptung aus den alten Schriften. Dieses Buch beseitigt Zeifel um Zweifel und was zurück bleibt, ist das Leben - so wie es ist.

 

Marcus Stegmaier M.A. 

***

 

Interview mit Dr. Shankar

 

  

Marcus: Hallo Dr. Shankar, ich freue mich sehr, dich hier in Amsterdam zu treffen. Du hast mich dazu eingeladen ein Interview mit dir zu führen, das speziell von deinem neuen Buch „Evolution des Verstandes” handeln soll. Dieses Buch wird im Januar 2010 präsentiert. Meine erste Frage über dieses Buch ist: „Evolution des Verstandes” - Wieso hältst du dieses Buch für so bedeutsam für die Menschheit?

 

Dr. Shankar: Ja, es ist aus denselben Gründen wichtig wie es auch wichtig war, als der Naturforscher Charles Darwin die Evolution durch natürliche Selektion verkündete, obwohl dies zur Zeit seiner Verkündigung nicht akzeptiert wurde und man es erst später anerkannte. Auf dieselbe Weise ist es notwendig, dass dieses Buch gelesen wird und man es der Menschheit zugänglich macht, damit der Mensch die Wurzeln seines Verstandes kennenlernt. Durch das Buch von Charles Darwin „Die Evolution der menschlichen Spezies” verstand der Mensch, wie er entstanden ist - seine eigenen Wurzeln. Der Mensch muss die Wurzeln seines Verstandes verstehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass dieses Buch im Leben existiert.

 

Marcus: Was ist der Verstand?

 

Dr. Shankar: Das ist, finde ich, auch eine sehr gute Frage. Der Verstand, wie ihn der Mensch versteht, ist eine Instrument, mithilfe dessen er nicht nur sein tägliches Leben steuert, sondern auch das Leben per se: Das Leben mit seiner Wissenschaft, mit seiner Höherentwicklung, mit seiner Kontrolle von allem, was mit dem Verstand in Verbindung gebracht wird - das bedeutet, dass der Mensch den Verstand für eine Entität hält, die das Leben unter ihrer Kontrolle hat, um es kurz zu sagen. Wenn das der Fall wäre, dann müsste auch Charles Darwins Evolution der menschlichen Spezies vom Verstand gesteuert werden, doch das ist nicht so. Daher spielt dieselbe natürliche Selektion, die Kraft der natürlichen Selektion, ebenfalls eine Rolle beziehungsweise liegt der Funktionsweise des Verstandes zugrunde: Nicht der Verstand läßt das Leben funktionieren; der Verstand funktioniert aufgrund der natürlichen Selektion des Lebens. Der Verstand ist nicht derjenige, der denkt, spricht oder handelt, wie der Mensch glaubt. Gleichgültig, wie hoch entwickelt der Mensch zum jetzigen Zeitpunkt auch sein mag, ist die Evolution, dem Verständnis von Charles Darwin nach, so weit entwickelt, dass er glaubt, und von dem Glauben überzeugt ist, dass der Mensch der Sprechende, der Denkende und der Handelnde ist. Wenn er das wirklich wäre, würde die Evolutionstheorie von Charles Darwin in sich zusammenfallen. Der Mensch muss verstehen, dass ihm Denken geschieht, Sprechen ihm geschieht und ihm auch Handeln geschieht, und dass dieses Tun, welches der Mensch für Handlungen hält, keine Realität ist, sondern nur eine optische Illusion einer Handlung.

 

Ist das klar?

 

Marcus: Ja.

 

Dr. Shankar: Okay, schieß los.

 

Marcus: Was ist der Unterschied zwischen Realität und Illusion?

 

Dr. Shankar: Aha, das ist schon wieder eine gute Frage. Du scheinst mir sehr gute Fragen zu stellen. Realität bedeutet „das, was sich nicht verändert; das, was ewig ist; das, was überall präsent ist” - das ist Realität, was bedeutet, das ist real. Selbst in den relativen Begriffen des Verstandes muss „real” in diese Kategorien passen, sonst ist es nicht real. Der Verstand hält eine Erscheinung für real. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist dies genau das, was dem Verstand zu glauben bestimmt ist. Es ist das Leben, das durch natürliche Selektion den Verstand zu dem Glauben und der Überzeugung brachte, dass der Verstand der Handelnde sei - doch das ist er nicht, okay?

 

Marcus: Ja.

 

Dr. Shankar: Na bitte!

 

Marcus: Kannst du erklären, was für einen Unterschied dieses Verständnis für ein menschliches Wesen macht? Wenn ein menschliches Wesen versteht, was du sagst, dann versteht es, dass es nicht der Handelnde ist, dass es nicht der Sprechende ist und dass es nicht der Denkende ist. Der Mensch glaubt also normalerweise, er würde handeln, er würde sprechen und er würde denken. Und was ist der Unterschied für jemanden, der das verstanden hat, was du sagst - im täglichen Leben?         

 

Dr. Shankar: Okay. Zunächst einmal muss der Mensch verstehen, was bedeutet, er kann das Verstehen nicht selbst tun - auch Verständnis geschieht dem Menschen innerhalb des Prozesses der natürlichen Selektion. Du fragst mich nun, warum es wichtig ist. Es ist wichtig, damit der Mensch erkennen kann, dass es weise ist, dem Leben zu vertrauen, was zu einer natürlichen Selektion der Evolution und Höherentwicklung führt und es ist nicht der Mensch, der dies hervorbringt. Der Mensch kann Evolution und Höherentwicklung nicht bewirken, aus dem einfachen Grund: Er bringt den Augenblick, in dem er lebendig ist, nicht selbst hervor. Der Mensch ist lebendig in dem Augenblick, in dem er lebendig ist; deshalb ist es das Leben, das den Augenblick, in dem er lebendig ist, und auch den Verstand hervorbringt; der Verstand ist lebendig im Leben in Form einer auditiven Illusion von Ton und nicht als physikalische Entität. Dasselbe gilt auch für Zeit - Zeit ist ebenfalls keine physikalische Entität im Leben, sie ist ein Gedanke im Verstand. Daher, sobald man versteht, beziehungsweise dem Menschen das Verständnis geschieht, dass er weder denkt noch spricht noch handelt - und ihm alles drei als eine optische und auditive Illusion von Licht und Ton geschieht - wird er entspannt sein im Leben, er wird lebendig sein im Leben, er wird sich keine Sorgen machen über das, was im Leben geschehen wird, weil ihm das Leben geschieht, ob er das mag oder nicht. Er genießt das Leben einfach als ein Beobachter - Beobachter bedeutet „derjenige, der das Leben als Geschehen beobachtet”, wer Beobachter ist und versteht, dass das Leben das Leben geschehen läßt und es nicht der Mensch ist, der das Leben geschehen läßt, am allerwenigsten durch den Verstand.

 

Marcus: Manchmal geschehen im Leben Dinge, die der Mensch nicht mag. Wenn ich dich richtig verstehe, führt dieses Verständnis der Illusion der Welt dazu, dass man selbst dann glücklich ist, wenn etwas geschieht, was einem nicht gefällt.

 

Dr. Shankar: Ja. Was auch immer der Mensch glaubt, dass es im Leben geschieht, er glaubt es, es ist nur eine Überzeugung, das ist kein Verständnis. Wenn er das Leben versteht, erkennt er, dass nichts geschieht im Leben. Das Leben ist nur eine Bewegung von Farbe, Licht und Ton, Formen und Umrissen. Eine Handlung ist eine optische Illusion und eine auditive Illusion im Verstand. Doch der Mensch ist davon überzeugt, dass eine Handlung eine Realität ist. Der Mensch muss verstehen, dass im Leben keine Zeit existiert und auch nichts physikalisch Reales. Es gibt im Leben nicht so etwas wie Substanz. Nichts, was bekannt ist, hat eine Substanz oder Realität im Leben. Alles existiert nur als Gedanke im Verstand. Das ist die Intelligenz des Lebens.

  

Marcus: Wenn Zeit nicht existiert, wie kann sich der Verstand dann durch Evolution entwickeln?

 

Dr. Shankar: Okay - Weil Zeit nicht existiert, ist eine Evolution des Verstandes oder von irgendetwas anderem überhaupt möglich. Wenn Zeit real wäre - ich habe dir real erklärt, real ist „das, was sich nicht verändert und was ewig und beständig ist”. Das heißt, nichts kann sich innerhalb von Zeit entwickeln, alles kann sich nur in illusionärer Zeit entwickeln. Und nur weil Zeit eine Illusion ist, kann Evolution geschehen. Die Evolution, die geschieht, geschieht nicht als Realität, auch Evolution geschieht als Illusion. Aus diesem Grund geschieht Evolution innerhalb von Zeit, aus diesem Grund ist der Verstand in der Zeit, weil Zeit ein Gedanke in der Zeit ist. Evolution kann nur geschehen, weil es keine Zeit gibt. Wenn es Zeit gäbe, würde die Evolution niemals geschehen. Das Leben würde nicht voranschreiten, es wäre statisch. Okay?

 

Marcus: Hm.

 

Dr. Shankar: Alles klar?

 

Marcus: Ja. - Welche Rolle spielt die Wissenschaft in diesem Buch „Evolution des Verstandes”? Ich weiß, dass du selbst als Wissenschaftler gearbeitet hast, und normalerweise verwendet die Wissenschaft wissenschaftliche Methoden, um ihre Behauptungen zu beweisen. Wie beweist du die Behauptungen in deinem Buch „Evolution des Verstandes”?

 

Dr. Shankar: Sehr gut. Schau: Die Wissenschaft wird ebenfalls vom Leben projiziert. Es ist nicht der Mensch, der die Wissenschaft macht. Auch jeder wissenschaftliche Beweis ist illusionär und nicht real. Beweise sind per se illusionär und können überhaupt nicht real sein. Das ist das Erste, was der Mensch verstehen muss. Deshalb ist selbst die Wissenschaft nichts anderes als Daten und Fakten, die innerhalb von Zeit und Raum angegeben werden, und da Zeit im Leben nicht  existiert oder beteiligt ist, ist selbst Wissenschaft per se illusionär. Das ist die Intelligenz des Lebens: den Menschen davon zu überzeugen, dass sein Leben auf von ihm hervorgebrachter Wissenschaft basiert. Nicht im Geringsten! Auch die Wissenschaft ist eine Manifestation des Leben als ein Prozess von Licht und Ton. Aus diesem Grund muss man auch die Wissenschaft als illusionär verstehen, das heißt, dass selbst Fakten eine Illusion im Leben sind. Daten und Fakten sind illusionär, denn im Leben gibt es weder Zeit noch irgendein Wort. Darum ist es so wichtig, dass man versteht, was Wissenschaft ist. Wissenschaft ist nichts anderes als Ton im Verstand, eine auditive Illusion von Daten und Fakten.

 

Marcus: (nickt)

 

Dr.Shankar: Na bitte.

 

Marcus: Woher weißt du denn nun das, was im Buch steht?

 

Dr. Shankar: Okay. Nun - das ist eine gute Frage. Woher ich das weiß? Die Frage stellt sich nur, wenn es möglich ist, dass der Mensch irgendetwas hervorbringen kann, was er wissen kann. Wenn es dem Menschen geschieht, dass er weiß, dann geschieht ihm dieses Wissen aufgrund von natürlicher Selektion. Das ist die Intelligenz des Lebens. Nun, ein Beispiel: Wenn man einen gewöhnlichen Menschen fragt, was gestern geschah, würde er es wissen. Nun, einige Leute würden wissen, was letzte Woche geschah, ein paar Leute würden wissen, was letztes Jahr  geschah, und ein paar Leute wären vielleicht sogar in der Lage, bis in ihre Kindheit zurückzugehen, und würden wissen, was in der Kindheit geschah. Wenn man sie fragt „Woher weißt du das ?”, dann wäre das eine lächerliche Frage, weil sie es einfach wissen; sie können nichts dagegen tun. Ebenso ist es ein Grad von Intelligenz, der im Verstand des Menschen geschah, dass er wieder aufrufen kann, was geschieht, okay? Bei manchen erreichte die Intelligenz einen Höhepunkt und sie sind als die Erleuchteten bekannt. Und du kannst dich erinnern, was letzte Woche geschah; sie dagegen können sich dementsprechend daran erinnern, was ihnen ganz am Anfang des Lebens geschah. Und es geschieht immer im „Jetzt”. Es ist nicht die prähistorische Zeit oder Vergangenheit oder Zukunft - es ist immer im „Jetzt”. Daher ist es eine Menge von... eine Menge von Offenbarung, die einem im „Jetzt” geschieht. Das ist alles. Nicht dass man das selbst bewirkt hätte oder sich dessen rühmen könnte. Es ist allein das Verdienst des Lebens. Es ist das Leben, das seine Erklärungen liefert, dass die Welt illusionär ist. Man muss verstehen, dass es das Leben war, was den Menschen bis heute glauben lässt, dass die Welt real sei. In diesem Jahrhundert verkündet das Leben, dass das Leben, das der Verstand denkt, illusionär ist und nicht real - daher weiß ich es. Ich weiß es nicht aufgrund von einer Handlung Dr. Shankars, ich weiß es, weil ich es eben weiß - Punkt. Und ich kann auch nichts dagegen tun... (lacht) jetzt weißt du’s. Noch etwas? Nein? Bist du sicher? Prüfe deine Liste, wenn du willst. Geben wir ihm noch mehr Zeit.

 

Marcus: Deine Bücher wurden bei „Advaita Publications” verlegt. Was ist „Advaita”?

 

Dr. Shankar: Advaita bedeutet „nicht Zwei”. Dvaita bedeutet „Zwei”. Die Welt erscheint als Zwei, ist aber in Wirklichkeit Eins. Deshalb heißt es Advaita. Advaita bedeutet nicht Zwei, nicht Zwei bedeutet: nicht einmal Eins als eine Zahl - es ist einfach nur Einheit. Aus diesem Grund heißt es Advaita Publications. Das ist alles. Es ist einfach ein Name. Nichts weiter. Einfach nur, um den Menschen darauf hinzuweisen, dass im Leben alles Eins ist, es gibt keine Getrenntheit im Leben. Und auch die Wissenschaft hat es uns leichter gemacht dies zu verstehen. Aus diesem Grund gab das Leben dem Menschen die Wissenschaft. Die Wissenschaft hat bewiesen, dass alles, was man sieht, das Bekannte, nichts weiter ist als Energie. Energie ist einfach überall dieselbe. Und Energie ist nichts anderes als Licht, Licht ist nur Eins. Advaita bedeutet also „nichts als Licht”.

 

Marcus: Kannst du ein bisschen genauer erklären, wie es geschieht, dass es einem normalen Menschen nicht wie Einheit vorkommt...

 

Dr. Shankar (lacht).

 

Marcus: ... da sind immer Zwei.

 

Dr. Shankar: Für diese Frage würde ich mindestens einen Monat brauchen, um zu erklären, wie der Mensch davon überzeugt wurde. Es ist die gesamte Evolution und Höherentwicklung. Lies das Buch, dann wirst du es erfahren.

 

Marcus: Okay.

 

Dr. Shankar: Das ist die Intelligenz des Lebens, den Verstand zu überzeugen.

 

Marcus: Ich werde das Buch lesen.

 

Dr. Shankar: Ja, Sir, dann wird es eine angemessene Frage sein, sonst nicht. Es ist wichtig, dass du verstehst, da du ja gekommen bist, um mich zu interviewen, dass es im Leben keine Zeit gibt, dass es im Leben kein Wort gibt, dass es im Leben kein Individuum gibt, dass es im Leben keinen Verstand gibt. Der Verstand ist weit vom Leben entfernt. Der Verstand ist eine Reflexion des Lebens. Zeit ist eine Reflexion des Lebens, sie existiert als ein Gedanke im Verstand und ein Gedanke ist nichts anderes als Ton. Im Leben gibt es nur Licht und Ton. Und dieses Licht und  dieser Ton projizieren eine optische Illusion durch deine Fähigkeit, zu sehen, sowie eine auditive Illusion im Verstand. Daher ist der Verstand nichts als Ton, keine physikalische Entität im Leben.

 

Marcus: Dann macht es also keinen Sinn im täglichen Leben auf den Verstand zu hören, oder?

 

Dr. Shankar: Ja. Es ist sinnlos, im täglichen Leben auf ihn zu hören, weil das Leben geschehen wird, ob du willst oder nicht. Das Leben ist bei seiner Führung oder Entfaltung nicht vom Verstand abhängig. Verstehe, dass es nicht der Verstand ist, der den ersten Augenblick, in dem du lebendig bist, erschafft. Der Verstand macht niemals den Augenblick oder irgendetwas anderes, was eine Folge dieses Augenblickes ist. Der Verstand dient einfach nur der Unterhaltung, damit das illusionäre Individuum am Leben beteiligt wird... sich für am Leben beteiligt hält. Er dient ihm einfach nur zur Unterhaltung bis die Zeit des Menschen gekommen ist, um aus dem Leben zu scheiden. Genieße die Show. Danke, dass du für dieses Interview gekommen bist. Das ist alles, meine Damen und Herren.

 

 

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